Alle Texte: 
An das Herz
Anders gekommen
Auf dem Weg nach Tzschelln
Bäume
Der Wald im Kopf
 Die Uferschenke
Ein und Alles
Es ist schön
Häng den Kopf ins Wasser
Havelnacht
Ich höre meine Füsse
Ich suche Trost im Wort
Im alten Gasthausgarten
Kino nach Tisch
Lied am Rand
Onkel Gunter
Romanze am Elsterflutbett
Rückkehr
Schluss gemacht
Trödelmarkt
Verfallender Bahnhof
Verregneter Sonntag
Verschwunden
Was ich habe
Wir sitzen in den Autos

 Thomas Brasch  wurde 1945 als Sohn jüdischer Emigranten in England geboren. Er starb 2001 in Berlin. Er war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Drehbuchautor, Regisseur und Lyriker. Geprägt und gezeichnet von den Kriegen, Zerstörungen, Trennungen und Verwerfungen des 20. Jahrhunderts in Europa, waren diese der Gegenstand seiner künstlerischen Arbeit und letztlich Grund seines frühen Todes im Jahr 2001.

In seinem Text „Warum spielen“ antwortet er, auf diese an ihn selbst gestellte Frage:

„Um diese Frage überflüssig zu machen 
um eine Gegenwelt herzustellen
um die Träume von Angst und Hoffnung vorzuführen einer Gesellschaft, 
die traumlos an ihrem Untergang arbeitet
um die Toten nicht in Ruhe zu lassen
um die Lebendigen nicht in Ruhe zu lassen
um Wurzeln zu schlagen
um Wurzeln auszureißen 
um Geld zu verdienen
um ein Lebenszeichen zu geben
um einen Tod anzuzeigen
um eine Erfindung zu machen
um nicht arbeiten gehen zu müssen
um Arbeit zu haben
um den tiefen Schlaf einer erschöpften
Gesellschaft mit Fratzen zu erschrecken
um nicht einzuschlafen
um nicht aufzuwachen
um das Vergessen zu töten
um nicht allein zu sein“ ...

(Thomas Brasch "Drei Wünsche, sagte der Golem", S.242, Leipzig 1990.)

Was ich habe

Was ich habe

Text: Thomas Brasch
Musik: Rüdiger Bartsch

Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber
wo ich bin, will ich nicht bleiben, aber
die ich liebe, will ich nicht verlassen, aber
die ich kenne, will ich nicht mehr sehen, aber
wo ich lebe, da will ich nicht sterben, aber
wo ich sterbe, da will ich nicht hin:
Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin.

Alle Texte: An das Herz // Anders gekommen // Auf dem Weg nach Tzschelln // Bäume // Der Wald im Kopf  //  Die Uferschenke // Ein und Alles // Es ist schön // Häng den Kopf ins Wasser // Havelnacht // Ich höre meine Füsse // Ich suche Trost im Wort  // Im alten Gasthausgarten // Kino nach Tisch // Lied am Rand //  Onkel Gunter // Romanze am Elsterflutbett // Rückkehr  //  Schluss gemacht  // Trödelmarkt // Verfallender Bahnhof // Verregneter Sonntag // Verschwunden // Was ich habe //  Wir sitzen in den Autos